14.07.2024

Von der Arbeit der Frauengemeinschaft Rudolfstetten profitieren Jung und Alt
Viele Talente beleben das Dorf

Von Marie-Christine Andres Schürch

  • Die Frauengemeinschaft Rudolfstetten stellt jedes Jahr um die 60 Anlässe und Treffen auf die Beine.
  • Hinter vielen Angeboten, von denen das ganze Dorf profitiert, stecken die Mitglieder der Frauengemeinschaft.
  • Wie es der Vorstand schafft, Leute für die Mitarbeit zu begeistern.

Tische decken und dekorieren, Suppe kochen oder Schnitzelbänke vortragen: Zita Imhof, Susanne Nabholz und Andrea Elmer schaffen fast alles. Aber nicht alles allein. Die drei Frauen bilden den Vorstand der Frauengemeinschaft Rudolfstetten. Bei der Organisation der vielen Anlässe können die drei Vorstandsfrauen auf die Hilfe ihrer 130 Mitglieder zählen.

Zita Imhof (li.) und Susanne Nabholz bilden zusammen mit Andrea Elmer (nicht im Bild) den Vorstand der Frauengemeinschaft Rudolfstetten. | Foto: Roger Wehrli

Erfolgreiche Untergruppen

Die Frauengemeinschaft Rudolfstetten hat vierzehn Untergruppen, die je eigene ­Leitungsteams haben und selbstständig funktionieren. So gibt es zum Beispiel das «FrauenWandern», die Kreativwerkstatt oder den Besuchsdienst. «Früher habe ich gar nicht realisiert, dass hinter all den Angeboten die Frauengemeinschaft steckt», erinnert sich Zita Imhof. Tatsächlich haben einige Untergruppen solche Bekanntheit erlangt, dass sie als eigenständige Institutionen wahrgenommen werden, wie etwa der Kinderartikel-­Secondhandladen «Calimero», der zweimal in der Woche geöffnet hat, die monatlich stattfindende Tavolata oder der halbjährliche Gratisflohmarkt.

Talentpool geschaffen

Während viele andere Frauengemein­schaften über Mitgliederschwund und Überalterung klagen, stellen die Rudolfstetter Frauen jedes Jahr um die 60 Anlässe und Treffen auf die Beine, an denen Menschen jeden Alters und jeder Konfession teilnehmen. Imhof und Nabholz wirken seit drei Jahren im Vorstand, Elmer ist seit März dabei. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass sich jüngere Leute nicht gerne fest verpflichten lassen. «Doch jede Frau hat Talente und Ideen, und die meisten helfen gerne», betont Nabholz. Deshalb richtete der Vorstand an der Generalversammlung vor einem Jahr einen «Talentpool» ein. Die Mitglieder konnten sich mit ihren Talenten in eine Liste eintragen. Seither fragen die Vorstandsfrauen ihre Mitglieder jeweils für konkrete Einsätze und Aufgaben an, die deren Interessen entsprechen und befristet sind. Das habe sich bewährt.

«Wir machen, was wir gerne tun»

Aus ihrer Erfahrung können Imhof und Nabholz sagen: «Menschen wollen gesehen und gehört werden. Wir vom Vorstand sind das Dach, aber die Wünsche und Ideen kommen von unseren Mitgliedern. Wir schaffen den Rahmen, vermitteln Kontakte und geben Infos weiter.» Auch persönlich profitieren Imhof und Nabholz von der Arbeit in der Frauengemeinschaft: «Wir machen, was wir gerne tun – Gastgeberinnen sein, einen Anlass mit Liebe zum Detail vorbereiten», sagen beide. Ganz wichtig ist ihnen das Netzwerk, das Generationen von Vorstandsfrauen über die letzten 63 Jahre aufgebaut haben. Besonders schätzen Imhof und Nabholz die grosse Unterstützung durch die Mitarbeitenden der Gemeinde und der Kirchgemeinde. Die Wertschätzung, die die Vorstandsfrauen seitens der Mitglieder erfahren, motiviert die drei. «Es ist einfach schön, beim Einkaufen gegrüsst zu werden und einen Schwatz zu halten», sagt Imhof, die wie Nabholz aus einem anderen Kanton zugezogen ist. Dass Rudolfstetten ein Dorf ist, wo etwas läuft, ist nicht zuletzt das Verdienst der Frauengemeinschaft.

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